Ergebnisse der Selbstaussagen – Effekte des Geräts auf subjektive Maße
Es gab keine bestehenden Unterschiede zwischen den Gruppen in der Pre-Messung hinsichtlich der dispositionellen Variablen, wie Intelligenz und themen-bezogene Überzeugungen. Die Gruppen wiesen keinen Unterschied in den Persönlichkeitseigenschaften Extraversion, Offenheit für neue Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus. Hinsichtlich der Persönlichkeitseigenschaft Verträglichkeit unterschieden sich die Teilnehmenden der Gruppe mit dem richtigen Gerät und der Kontrollgruppe mit geringerer Verträglichkeit bei der Gruppe mit dem richtigen Gerät. Teilnehmende, die im Intelligenztest besser abschnitten, glaubten seltener an komplementäre und alternative Medizinpraktiken, hatten geringere paranormale Überzeugungen und berichteten weniger von erlebten paranormalen Ereignissen. Teilnehmende mit berichteten paranormalen Überzeugungen und Teilnehmende, die eine höhere Angst vor Strahlung berichteten, glaubten eher an eine Wirksamkeit des Gerätes.
Nach der 7-tägigen Exposition mit entweder einem echten Gerät oder einem Placebo/Scheingerät wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich des berichteten Wohlbefindens, der Lebenszufriedenheit, des Stresses, der Resilienz, der Angst, des Affekts und der Schlafqualität gefunden. Auch bei den täglichen Fragebögen gab es keinen Unterschied. Hinsichtlich der Schlafqualität gab es keinen Unterschied zwischen den Gruppen. Jedoch berichteten Teilnehmende mit dem echten Gerät, die dieses basierend auf Selbstaussage näher am Körper positionierten und einen längeren Zeitraum bei sich trugen, über eine bessere subjektiv wahrgenommene Schlafqualität im Vergleich zu anderen Teilnehmenden in derselben Gruppe, die das Gerät weiter entfernt von sich aufstellten und weniger Zeit neben dem Gerät verbrachten.
Ergebnisse der neurophysiologischen Messungen – Effekte des Geräts auf objektive Maße
Zudem gab es keine gruppenbezogenen Unterschiede in psycho-physiologischen Korrelaten von Stress und Wohlbefinden wie der Anzahl der individuellen phasischen Reaktionen und der Veränderung des tonischen Zustands der elektrischen Hautleitfähigkeit (EDA) oder der Herzfrequenz (Herzratenvariabilität berechnet aus dem EKG).
Auf neurophysiologischer Ebene konnten wir bei den meisten EEG-Korrelaten keine Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen (echtes Gerät – Placebo Gerät und Kontrollgruppe) feststellen. Lediglich ein signifikanter Anstieg im EEG-Powerspektrum des Theta-Band in den frontalen Hirnregionen wurde bei der Ruhezustands-Messung mit offenen und geschlossenen Augen nach der Exposition mit dem realen Gerät gefunden. Die frontale Theta-Band-Power ist mit einer Deaktivierung des sogenannten Default-Mode-Netzwerks verbunden (Scheeringa et al., 2008). Es scheint einen Zusammenhang zwischen der Aktivität des Default-Mode-Netzwerks und subjektivem Wohlbefinden sowie Resilienz zu geben (Brunetti et al., 2017, Shi et al., 2018). Allerdings wurden in dieser Studie keine signifikanten Effekte des echten Qi-Shield Produktes auf andere Frequenzbänder oder die funktionelle Konnektivität gefunden.
Zusammenfassung und Diskussion
Insgesamt zeigte die Studie keine eindeutigen Effekte einer einwöchigen Exposition mit dem Qi-Shield Produkt auf das Wohlbefinden, Stress und die Schlafqualität, die auf subjektiv-psychologischer, psycho-physiologischer und neurophysiologischer Ebene untersucht wurden. Nichtsdestotrotz sollten die Ergebnisse bezüglich der Erhöhung der frontalen Theta-Power Gegenstand weiterer Studien sein. Da wir mögliche physikalische und chemische Wirkungen des Produktes Qi-Shield nicht untersucht haben, können wir die beobachteten Effekte nicht erklären, noch können wir die Abwesenheit möglicher verdeckender Effekte im Experiment garantieren. Daher betonen wir die Notwendigkeit, die Ergebnisse innerhalb einer neuen Studie und Stichprobe zu replizieren.