Tech4PUX - Potenziale für positive Nutzungserlebnisse

"Technology for positive User Experiences"

© Universität Stuttgart IAT

Herausforderung

Positive Nutzungserlebnisse im Fahrzeug (PUX, von engl. Positive User Experiences) werden für Fahrzeughersteller immer relevanter, um sich vom Wettbewerb zu differenzieren. Im Produktentwicklungsprozess wird aktuell jedoch erst in der Evaluation ein Fokus auf PUX gelegt. Gleichzeitig muss der Wunsch der Kundinnen und Kunden nach technologischen Innovationen befriedigt werden. Um beide Ziele zu erfüllen, sollte die Produktentwicklung also neuartige Technologien für die Interaktion im Fahrzeug mit einem Fokus auf PUX entwickeln. Aktuelle methodische Ansätze aus dem Technologiemanagement und dem Experience Design decken diese Ziele nicht gleichzeitig ab, daher wurde im Projekt ein Prozess entwickelt, um frühzeitig und systematisch das Potenzial neuartiger Interaktionstechnologien für PUX einzuschätzen.

Methodik

Im Projekt wurde die Design Research Methodology (Blessing & Chakrabati, 2009) als Forschungsvorgehen sowie eine nutzerzentrierte, iterative Entwicklung in Anlehnung an DIN EN ISO 9241-210:2020-03 für die Methodenbausteine angewandt. Wo möglich, wurden im Projekt bestehende methodische Bausteine aus dem Technologiemanagement und dem Experience Design verwendet. Diese methodischen Bausteine wurden bedarfsgerecht mit maßgeschneiderten, iterativ entwickelten Komponenten ergänzt.

Das Ergebnis ist der Tech4PUX-Prozess. Tech4PUX steht für ”Technology for positive User Experiences”. Das zuvor undokumentierte Wissen der Expert_Innen zur analysierten Technologie fließt als Input in den Prozess ein. Der Tech4PUX-Prozess durchläuft fünf Phasen. Output ist eine Einschätzung des Potenzials einer Technologie für positive Nutzungserlebnisse und Nutzeranforderungen, um die Bedürfniserfüllung zu optimieren.

Ergebnis

Die Projektleitung erprobte den Tech4PUX-Prozess im Rahmen des Projekts beim kooperierenden Fahrzeughersteller für zwei Interaktionstechnologien. Die Ergebnisse der Anwendung und Evaluation wurden zur Optimierung des Prozesses genutzt.

Zudem fanden zwei externe Verprobungen der Phasen I-III des Tech4PUX-Prozesses für zwei weitere Technologien statt. Diese Verprobungen wurden von externen Expert_Innen aus dem Bereich Moderation und Innovationsprozesse geleitet. Dadurch konnte die Anwendbarkeit unabhängig von der Moderation validiert und eine weitere Verfeinerung des Prozesses durchgeführt werden. Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass die bisherigen Anwender_Innen den Tech4PUX-Prozess positiv bewerten und einen großen Mehrwert für die Praxis sahen, Zitat „Als Unternehmen sind wir immer in einem Zielkonflikt zwischen Technology Push und Market Pull, immer. Und ich glaube, dass Tech4PUX eine wichtige Translationsleistung zwischen diesen beiden Welten darstellt.