Autonomes Fahren bietet neue Möglichkeiten der Zeitnutzung. Gemeinsam mit Audi haben wir untersucht, wie die dadurch gewonnene Zeit im Fahrzeug sinnvoll genutzt werden kann, z.B. als mobiles Büro. Dazu wurde eine neurowissenschaftliche Studie zukünftiger Interieurdesings durchgeführt.
Aus Sicht der Trend-Kommunikation Audi AG bringen die Entwicklungen hin zu autonomen Fahrzeugen vor allem einen großen Vorteil: mehr Zeit. Wenn die Menschen nicht mehr selber fahren müssen, können sie im Auto einfach nur entspannen oder andere Dinge erledigen, zum Beispiel arbeiten. Wie könnte ein Auto aussehen, das jedem Menschen eine optimal auf ihn angepasste Arbeitsumgebung bietet? Kann uns unser Auto in Zukunft dabei unterstützen, konzentriert und produktiv zu arbeiten? Gemeinsam mit Audi haben wir nach den idealen Arbeitsbedingungen im selbstfahrenden Auto geforscht.
Ein Fahrsimulator wurde aufgebaut, der automatisiertes Fahren unter sehr authentischen Bedingungen nachempfindet. Der Aufbau ermöglichte die variable Gestaltung des Innenraum, wie Umgebungslicht und Geräuschkulisse im Innen- und Außenraum. Die Fensterscheiben ließen sich dimmen und über Displays konnten digitale Störreize erzeugt werden. Wir führten eine neurowissenschaftliche Studie mit insgesamt 30 Teilnehmern durch, um drei Konfigurationen des Interieurs (basierend auf Beleuchtung, visueller Stimulation und Sound) hinsichtlich ihres Potenzials zur Unterstützung der produktiven Arbeit zu vergleichen. Während der simulierten Fahrt mussten sie visuelle und auditorische Konzentrationsaufgaben lösen. Währenddessen haben wir haben die Konzentration, Leistung und kognitive Belastung der Teilnehmer mit subjektiven, verhaltensbezogenen und Messung der Gehirnaktivität (Elektroenzephalographie, EEG) bewertet.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine Konfiguration mit großflächigem, hellem Licht mit hohen blauen Komponenten und reduzierten visuellen und auditorischen Reizen Leistung, Qualität, Effizienz, erhöhte Konzentration und geringere kognitive Arbeitsbelastung fördert. Erhöhte visuelle und auditive Stimulation gepaart mit linearem, dunklerem Licht mit sehr wenigen blauen Komponenten führte zu geringerer Leistung, reduzierter subjektiver Konzentration und höherer kognitiver Belastung, unterschied sich aber nicht von einer normalen Fahrzeugkonfiguration. Unser multimethodischer Ansatz zeigt daher mögliche Fahrzeuginnenraumkonfigurationen für einen idealen Arbeitsplatz auf. Fazit: Das Gehirn wird in einem Interieur ohne störende Einflüsse weniger beansprucht, wie z.B. gedimmte Scheiben, optimierte Lichteinstellungen, und Unterdrückung digitaler Nachrichten.